Sonntag, 27. September 2015

Mehr als nur ein halbes Leben- LIsa Genova

Sarah ist eine Karrierefrau: sie arbeitet 70-80 Stunden in der Woche und versucht nebenbei Zeit für ihre drei Kinder zu finden. Sie kommt kaum zur Besinnung und 
die eigentliche Kindererziehung wird von einem Kindermädchen übernommen. Die Schulprobleme ihres Ältesten würden spätestens jetzt ernsthafte Bemühungen der Eltern notwendig machen, doch die Arbeit steht weiterhin an oberster Stelle. Bis zu dem Tag, als Sarah plötzlich einen schweren Unfall hat, bei dem sie schwere Hirnschädigungen davonträgt und nun gezwungen ist, die Langsamkeit in ihrem Leben zurückzufinden und sich und ihrem Körper die Zeit zu gönnen, die zur Heilung gebraucht wird.

Die Grundidee dieses Romans gefiel mir sehr gut. Wie oft lassen wir uns durchs Leben hetzen und haben kein Auge für die wesentlichen Dinge, ärgern uns am Abend, dass wir so wenig Gelegenheit genutzt haben, uns um unsere Lieben zu kümmern. Der Anreiz, sich wieder auf die Dinge zu konzentrieren, die uns persönlich wichtig sind, sollte immer wieder mal gesetzt werden. Mir persönich war die Umsetzung nur ein wenig zu "amerikanisch", die Protagonistin zu sehr Buisness-Frau unter Bedingungen, die in Deutschland eher ungewöhlich sind. Mir kam hin und wieder die Frage auf, warum die beiden überhaupt Kinder bekommen haben, wenn immer Leistung und Karriere die bedeutendste Rolle in ihrem Leben gespielt hat. Nichtsdestotrotz lies sich das Buch sehr gut und schnell lesen und gibt genug Gelegenheit zum Nachdenken.

 

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