Engelsherz

Am Abend des 21.12.2012, dem Tag der Weltuntergangsprophezeiungen, wird der Bauerhof, auf dem die junge Luisa mit ihren Eltern und ihrer Schwester
 Marlene lebt, von einem Erdbeben heimgesucht. Währendessen stranden vier seltsame Männer in der nahegelegenen Dorfkapelle, die die esoterisch angehauchte Marlene sofort als Erzengel erkennt. Da aus unerklärlichen Gründen das Portal zum Himmel geschlossen ist, können sie keine Verbindung zu Gott und den anderen Erzengeln aufnehmen. Kurzentschlossen bringen die Schwestern sie mit der Begründung sie seien Studenten, die in Ruhe ihre Abschlussarbeit schreiben müssten, im Gästehaus der Eltern unter. Ihre Aufgabe ist es, die Menschen vor der Machtübernahme durch die gefallenen Engel zu schützen.
Bald schon entwickelt Luisa eine intensive Beziehung zu Raphael, doch andererseits ist da auch noch ihr Sandkastenfreund Paul, der auf dem Hof der Eltern arbeitet und zu dem sie stärkere Gefühle hegt, als sie sich eingestehen will...

Dieses Buch fand den Weg durch das Ostergewinnspiel der lieben Susanne von Bücher aus dem Feenbrunnen in mein Regal. 
Aufgrund des Klappentextes freute ich mich sehr drarauf, aber die ersten 150 Seiten waren ein wirklichlicher Kampf. Für mich war völlig unverständlich, wie Luisa mit ihren Mitmenschen umspringt und vor allem warum sich diese ihre Launen ohne Widerrede gefallen lassen. Zum Schluss hin wurde die Geschichte dann für mich nachvollziehbarer und sie gefiel mir zunehmend besser. Die Idee und Botschaft dahinter finde ich sehr schön, aber ich konnte mich zu spät mit der Geschichte identifizieren.

Der Wolf

Was haben die Ärztin Karen Jason, die ehemalige Lehrerin und Witwe Sarah Locksley und die Schülerin Jordan Ellis gemeinsam? Alle drei haben leuchtend 
rote Haare -wie Rotkäppchen- und alle drei bekommen zeitgleich anonyme Briefe, in denen ihnen mitgeteilt wird, dass sie bald sterben werden. Alle drei Frauen reagieren völlig unterschiedlich auf die Drohung. Karen informiert die Polizei, die ihr aber nur mitteilt, sie solle eine Alarmanlage installieren lassen, Sarah spielt mit dem Gedanken, dass auf diese Weise der Mörder endlich ihren Wunsch erfüllt und ihrem Lebensüberdruss nach dem Tod von Mann und Tochter gerecht wird und Jordan tut die Nachricht als dummen Scherz ihrer mobbenden Mitschüler ab.
Was sie nicht wissen ist, dass sie schon monatelang vom Wolf beobachtet und jede ihrer Bewegungen dokumentiert werden, bis sie jede einen Link zu einem Video geschickt bekommen, das sie in ihrem vertrauten Umfeld zeigt. Dies erweist sichallerding als Schlüssel, um miteinander in Kontakt zu treten und gemeinsam gegen den Wolf vorzugehen. Ob es die drei Frauen schaffen werden, dem Wolf immer einen Schritt voraus zu bleiben und so ihr Leben zu retten?

John Katzenbach hat mit "Der Wolf" wiedereinmal eine bis zur letzten Seite spannende Story geschaffen, die es schier unmöglich macht, das Buch aus den Händen zu legen. In einem ständigen Wechsel zwischen den Erlebnissen der drei Frauen begibt man sich auf die Jagd nach dem Wolf- oder jagd er seine drei Rotkäppchen? Immer wieder scheint klar zu sein, wie alles zusammenhängt, bis es zu einer Wendung kommt und sich doch wieder alles völlig anders entwickelt. Ein echter Grund die Nacht zur Lesezeit zu erklären.
 

Plötzlich Fee- Sommernacht

Meghan ist fast 16 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter und deren neuen Ehemann, der Schweinebauer ist, und ihrem 4jährigen Halbbruder Ethan weit außerhalb der 

Stadt im Sumpf. Beide haben überhaupt kein Interesse an ihr und empfinden sie als Last seit Ethan auf der Welt ist. Ihr Vater verschwand als sie 6 Jahre als war. In der Schule wird sie regelmäßig Opfer gemeiner Mobbingattacken, obwohl doch ihr einziger Wunsch ist, dazu zu gehören. Nur Robbie, der mit ihr im Sumpf wohnt, schenkt ihr Aufmerksamkeit und sorgt sich um sie. 

Auf einmal beginnt Ethan ihr von einem dunklen Mann in seinem Schrank zu erzählen und ihr Hund Beau, der keiner Seele etwas zu leide tun kann, soll Ethan angeblich angefallen haben. Und auch Meghan hat seit einiger Zeit seltsame optische Täuschungen, sieht Robbies Gesicht als das eines Tieres.

Am Tag ihres 16. Geburtstags ändert sich das Leben von Meghan dann völlig. Auf dem Heimweg von der Schule sieht sie aus dem Bus einen seltsamen schwarzen Reiter. Robbie warnt sie, mit niemandem zu sprechen. Zu Hause angekommen findet Meghan dann ihre Mutter in einer Blutlache liegen. Ethan scheint dafür verantwortliche zu sein und fällt auch Meghan an. Im richtigen Moment ist Robbie zur Stelle, verarztet sie und stellt fest, dass der richtige Ethan von den Feen entführt wurde und beichtet, was er und Meghan wirklich sind. So machen sich beide auf den Weg ins Feenreich um Meghans kleinen Bruder zu retten...

 Das wunderschöne Cover reizt natürlich sehr zum Kauf, doch meine Erwartungen an dieses Buch wurden nicht bis ins letzte erfüllt. Die Idee der verschiedenen Elfenkönigreiche, die sich rivalisieren ist wirklich schön, doch scheinen die einzelnen Szenen nicht bis zu Ende gedacht und brechen oft plötzlich ab, bevor man sich so richtig in das Geschehen eindenken kann. Auch die Beschreibungen der vielen verschiedenen Wesen würde ich mir detaillierter wünschen, um sie sich richtig vorstellen zu können.Trotzdem lässt es sich flüssig lesen und macht neugierig auf den nächsten Teil.

Viviens himmlisches Eiscafé

Das Leben der beiden Schwestern Anna und Imogen scheint in geordneten Bahnen zu verlaufen, zumindest für ihre eigenen Verhältnisse. Anna ist gerade 
mit ihrem Freund Jon in eine gemeinsame Wohnung gezogen und die Weltenbummlerin Imogen weilt für ihr Fotoprojekt in Thailand. Plötzlich stirbt ihre Großmutter Vivien und verebt den beiden ihr Eiscafé. Nach kurzer Überlegung beschließen die Schwestern die Herausforderung anzunehmen, frischen den Charme der Strandeisdiele auf und Anna fährt nach Italien, um an einem Gourmet-Eis-Kurs teilzunehmen. Doch es kommt wie es kommen muss, sie werden Opfer ihrer Unerfahrenheit und Neider lassen nicht lange auf sich warten. Obendrein wird auch noch das Liebesleben der beiden kräftig durcheinandergeworfen....

Ein herrlich kurzweiliger Roman für warme Sommertage. Natürlich ist die Geschichte vorhersehbar und natürlich ist sie fürchterlich kitschig. Aber erwarten wir nicht genau das, wenn wir solch ein Buch in die Hand nehmen? Es ist so wunderbar herzerwärmend wie die beiden an ihrem jeweiligen Traum festhalten und am Ende doch irgendwie alles ins Lot kommt, wenn auch anders als geplant. Als kleine Überraschung findet man am Ende des Buches noch Rezepte, um die in der Geschichte vorkommenden Eissorten auch in der eigenen Küche auszuprobieren.

Der Wachsmann

Der historische Krimi von Richard Rötzer entführt uns nach München des Jahres 1319. Dort kommt es zu grausamen Morden, die wie Selbstmorde getarnt

sind. Die beiden Isarflößer Peter und Paul nehmen die "Ermittlungen" selbst auf und finden an jedem Mordschauplatz rätselhafte Psalmen. Sollten diese die Ermordeten schützen oder verfluchen? Bald taucht auch ein Wachsmann auf, eine mit Nägeln gespickte Wachsfigur, die ihrem Ebenbild an den durchbohrten Körperteilen Leiden zufügen soll. Als die Hinweise langsam ein Bild ergeben, dämmert den beiden, dass ihr König in Lebensgefahr schwebt...

 

 Ich habe mich mit diesem Buch sehr schwer getan. Eigentlich weißt es nur wenige Längen auf, die Handlung bleibt ständig im Fluss und es ereignen sich immer neue spannende Dinge, doch die im Mittelpunkt stehenden Personen bleiben für mich farblos. Es fiel mir schwer, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, mit ihnen zu bangen und im Münchner Umland auf Hinweissuche zu gehen. Vielleicht liegt es daran, dass die Handlung fast ein wenig zu schnell voran schreitet und man gedanklich die letzten Ereignisse noch gar nicht einordnen konnte. Alles in allem ist es nett, aber nicht zu vergleichen mit spannungsgeladenen Romanen a la Der Name der Rose.