Sonntag, 19. Juli 2015

Alles so leicht

Die 17jährige Stephanie, genannt Stevie, lebt nach der Trennung der Eltern zusammen mit Vater und Bruder in einem baufälligen Haus. Stevie allein macht 
sich für den Weggang der Mutter verantwortlich, redet sich ein, ihr hätte es an Perfektion und Gehorsam gemangelt und regiert darauf mit Essstörungen. Weit weg von zu Hause beginnt sie eine Therapie. Zusammen mit zahlreichen anderen Mädchen, die das gleiche Schicksal teilen, soll sie wieder einen normalen Umgang mit Essen lernen. Doch eigentlich hat Stevie einen ganz anderen Plan. In wenigen Tagen jährt sich der Todestag ihres Bruders zum ersten mal. Und auch an diesem Ereignis gibt sie sich die Schuld. In wenigen Tagen nun will sie ihm nachfolgen und setzt alles daran, der Kontrolle der Therapeuten zu entfliehen...

So aktuell und wichtig das Thema ist, so wenig feinfühlig und nachvollziehbar wurde die Geschichte umgesetzt. Essstörungen werden oft totgeschwiegen, zu groß ist die Scham und die Hilfslosigkeit. Umso wichtiger wäre die Aufklärung, welche Beweggründe haben die Betroffenen, was würde ihnen wirklich helfen,... Doch irgendwie schafft es dieses Buch nicht, den typisch amerikanischen "Wir-leben-in-einer-anderen-Welt-Touch" loszuwerden und dem Leser genau dieses sensible Thema nahezubringen.